Kreativer Glanz in den Augen bei einem Portrait
Die Augen sind die Seele des Menschen und auch bei einem Porträt sollte man diese ins richtige Licht rücken. Erfahrene Fotografen können bereits an den Lichtreflexen erkennen, welche Lichtquelle verwendet wurde. Ein runder Lichtpunkt deutet auf Fotoleuchten hin, eckige Lichtpunkte auf einen Systemblitz oder eine Blitzanlage. Ein Ringlicht erzeugt jedoch einen ganz besonderen Effekt, der die Augen zu echten Hinguckern macht. Wie der Name schon sagt, erzeugt das Licht einen Ring in den Augen.
Nah, näher noch näher = Ringlicht
Besonders beliebt bei einem Portrait ist es den Lichtring so zu legen, dass er die Pupille umschließt. Da sich der Durchmesser des Ringlicht natürlich nicht ändern lässt, muss man diesen durch die Entfernung zum Modell "einstellen". Als Faustregel sollte man sich merken - je weiter das Licht vom Modell entfernt ist, desto kleiner wird der Ring. Damit sich der Ring um die Pupille legt, muss man sehr nah an das Modell heran. Das erzeugt zwar den beliebten Effekt, bringt jedoch einen Nachteil mit sich.
Mehr Licht bringt Tiefe ins Bild
Ein Nachteil des Ringlicht, der besonders bei einem Portrait hervortritt ist, das Gesichtszüge nur wenig Tiefe bekommen. Das liegt daran, dass das Licht frontal von vorn auf das Modell trifft. Vor allem bei einem Portrait ist dies von Nachteil, denn das Spiel zwischen Licht und Schatten verleiht dem Gesicht seinen Ausdruck. Man muss also eine Gegenmaßnahme treffen, um die Gesichtskonturen wieder plastisch werden zu lassen. Dazu eignet sich ein weiteres Licht, das man so aufstellt, das es ungefähr in einem Winkel von 45 Grad versetzt vor dem Model aufgebaut ist. Verwendet man als zusätzliche Lichtquelle ebenfalls ein Ringlicht, muss dieses auch nah an das Modell herangeführt werden.
Jedes Objektiv kann verwendet werden.
Das Ringlicht gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, allen gemeinsam ist, dass sie mit jedem Objektiv verwendet werden können. Sogar für Bridge- und Kompaktkameras, die normalerweise über keinen Blitzschuh verfügen, sind Modelle erhältlich. Dabei muss man allerdings darauf achten, das diese eine Befestigungsmöglichkeit am Stativgewinde der Kamera besitzen. Für ein Portrait eigenen sich jedoch System- und Spiegelreflexkameras mit einer leistungsstarken Festbrennweite am besten. Sehr beliebt sind die 50mm 1.8 Objektive, da sie der Sichtweise des menschlichen Auges entsprechen und zum anderen Lichtstark genug sind, um den Hintergrund "verschwimmen" zu lassen. Zu beachten ist jedoch das 50mm nicht gleich 50mm sind. Bei einer Kamera mit einem Cropfaktor von 1,6 entspricht eine Brennweite von 50mm bereits 80mm und bei einem Crop von 2 schon 100mm. Für den Fotografen heißt das, dass er bei Crop 1.6 ein Objektiv mit ungefähr 30mm benötigt und bei einem Crop von 2 ein 25mm Objektiv um auf die Brennweite von 50mm zu kommen.